Nachruf auf unseren Kameraden Rüdiger Klipp

von Helmut Paulduro 

Rüdiger ist am 15. Oktober 2024 im Alter von 75 Jahren von uns gegangen. Ein tiefer Schock für alle Kameraden und Kameradinnen unserer Chorgemeinschaft. 

Seine Verbindung zum Shantychor begann 2007, als er dem Chor beitrat. Er liebte Seemannslieder von Freddy und Ronny und er war ein leidenschaftlicher Sänger. Von Beginn an engagierte er sich überdurchschnittlich und so war es fast selbstverständlich, dass er am 17. März 2010 zum 1. Vorsitzenden des Shantychores gewählt wurde - und das blieb er bis zum 11. März 2020 - also genau 10 Jahre. Als ehemaliger Polizist hatte er natürlich auch das nötige Durchsetzungsvermögen, das man in einem so individuellen Chor wie unserem benötigt!

In dieser Zeit investierte Rüdiger extrem viel Zeit für den Chor: er managte und organisierte Anfragen, Auftritte, Vereinsfahrten und Vereinsfeiern. Aber er wollte auch Vorbild sein: so nahm er Gesangs- und Mundharmonikaunterricht, um sein Bestes für den Chor zu geben.

Sein Gesangsunterricht führte dazu, dass unser damaliger Chorleiter - Theo Piscorz - Rüdiger für das Solostück - Sankt Niklas war ein Seemann - aussuchte. Er hat diesem Lied mit seinem Timbre eine eigene Prägung gegeben und im Laufe der Jahre war es kaum denkbar, dass ein anderer als Rüdiger dieses Lied interpretieren würde. Bei allen Kirchenauftritten des Chores gehörte dieses Solostück zum festen Repertoire und seine Stimme begeisterte das Publikum.

Rüdiger verstand es auch, neue Mitsänger zu begeistern.

Seit 2007 waren wir, Rüdi und ich, durch die Hochzeit meiner Tochter Stefanie mit seinem Sohn Ingmar verwandtschaftlich - und freundschaftlich -  miteinander verbunden. Und so beschlossen er und meine Frau im Jahr 2009 mich zu meinen 60. Geburtstag mit einem Auftritt des Shantychores Homberg-Borken zu überraschen. Ich war so begeistert von dem Auftritt, dass ich mich in den Chor stellte und anfing mitzusingen. Im gleiche Jahr trat auch ich in den Chor ein. Ob das nicht geplant war???

So vergingen die Jahre.

Nachdem Rüdigers Ehefrau, die ihn stets bei seiner Chorarbeit unterstützt hatte und dem Chor bei Feiern oder Jahreshaupt-Versammlungen immer helfend zur Seite stand, verstarb, hat er glücklicherweise noch einmal ein neues Lebensglück gefunden - Gisela. Sie zog ihn aus dem Tal der Trauer, begleitete ihn zu den Chorproben und Auftritten und stand ihm bei, als er krank wurde. Gisela - Danke dafür.

Rüdiger hat sein gesundheitliches Leid getragen - mit einer Würde und Willenskraft, die uns alle beeindruckt hat. Selbst als er merkte, dass die Zeit für ihn abläuft, kam er zur Chorstunde und zu den Auftritten. Dem gebührt unsere allergrößte Hochachtung.

Leuchtende Tage, nicht weinen, dass sie vorüber - nein - lächeln, dass sie gewesen.

So ist es uns eine große Freude, dass wir ihm zu unserem 50. Chorjubiläum noch einmal offiziell auf der Bühne im Bürgerhaus Borken danken und ihn zu unserem Ehrenvorsitzenden ernennen konnten.

Doch die Zeit liegt in Gottes Händen.

Wenn unser aller Kapitän uns ruft, müssen wir gehen - egal zu welcher Zeit - und völlig egal - ob es uns gefällt. Doch wir - der Shantychor Homberg-Borken - werden Rüdiger niemals vergessen und ihm stets ein ehrendes Andenken in unseren Herzen bewahren.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Angehörigen.

Möge Gott der Herr dich sicher bei sich aufnehmen. Und Sankt Niklas der Seemann wird dich tragen.

Danke Rüdiger, dass wir Dich hatten - Du fehlst uns.